DIE VERMESSUNG DER WELT

nach dem Roman von Daniel Kehlmann

Premiere: 26. September 2009

Inszenierung > Mark Zurmühle
Musikalische Leitung > Jan Exner
Bühnenbild > Eleonore Bircher
Kostüme > Ilka Kops
Dramaturgie > Stefanie Jaksch
Carl Friedrich Gauß > Andreas Jeßing / Alois Reinhardt
Alexander von Humboldt > Roland Bonjour / Ronny Thalmeyer
Frau > Anja Schreiber

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts machen sich zwei junge Deutsche an die Vermessung der Welt. Der eine, Alexander von Humboldt, kämpft sich durch Urwald und Steppe, befährt den Orinoko, kostet Gifte, zählt Kopfläuse, kriecht in Erdlöcher, besteigt Vulkane und begegnet Seeungeheuern und Menschenfressern. Der andere, der Mathematiker und Astronom Carl Friedrich Gauß, der sein Leben nicht ohne Frauen verbringen kann und doch in der Hochzeitsnacht aus dem Bett springt, um eine Formel zu notieren - er beweist auch im heimischen Göttingen, dass der Raum sich krümmt.

Alt, berühmt und ein wenig sonderbar geworden, treffen sich die beiden 1828 in Berlin. Doch kaum steigt Gauß aus seiner Kutsche, verstricken sie sich in die politischen Wirren Deutschlands nach dem Sturz Napoleons. Mit Phantasie und viel Humor beschreibt Daniel Kehlmann das Leben zweier Genies, ihre Sehnsüchte und Schwächen, ihre Gratwanderung zwischen Einsamkeit und Liebe, Lächerlichkeit und Größe, Scheitern und Erfolg - ein philosophischer Abenteuerroman von seltener Kraft und Brillanz, der von Dirk Engler für das Staatstheater Braunschweig adaptiert wurde.

 

 

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Alois Reinhardt, Roland Bonjour

Pressestimmen

Den Bestseller „Die Vermessung der Welt“ von Daniel Kehlmann hat Dirk Engler für die Bühne bearbeitet. Vor einem Jahr kam diese Fassung in Braunschweig heraus, nun hat sie Mark Zurmühle als dritte Premiere der Spielzeit im Großen Haus des Deutschen Theaters in Göttingen inszeniert. Englers Ansatz fand nicht überall Zuspruch, alles wirke „bloß nett und gemütlich“, hieß es damals in einer Rezension der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung.
Dagegen hat Zurmühle viel, sehr viel getan. Er bietet geradezu entfesseltes Theater, das von den Akteuren nicht nur sprachlich, sondern auch körperlich alles abverlangt: Da wird geklettert, geschaukelt, gerannt, da rinnt Bühnenblut aus kranken Mündern, da besprühen sich die Schauspieler mit Wasser-Nebelschwaden, bewerfen sich mit Sand, essen Styropor, seilen sich an, den Chimborazo zu ersteigen, da wird geboren, gestorben, geliebt, geschlagen, gekämpft. (...)
Dieser ausgesprochen sinnliche, temporeiche Abend setzt ganz eigene Rhythmen und hält damit den Zuschauer in Atem, fesselt ihn nachhaltig. Und er belässt die Figuren in ihrer schillernden Charakterisierung: Genies sind Gauß und Humboldt unbedingt, ein bisschen idiotisch zugleich, liebenswert, bedauernswert und auch Objekte der Abneigung. Ja, Menschen eben.

Göttinger Tageblatt

Mit viel Gespür werden die Pointen aus Kehlmanns komikreichem Stoff in Szene gesetzt. Und manchmal kommen auch neue hinzu. (...) Intelligent, temporeich und komisch - fast so gut wie der Roman.

Hessische Niedersächsische Allgemeine