FLEISCH IST MEIN GEMÜSE

                  nach dem Roman von Heinz Strunck

Premiere: 27. April 2013


Inszenierung > Antje Thoms 
Bühnenbild > Florian Barth 
Kostüme > Katharina Meintke 
Musik > Fred Kerkmann




HEINZ(ER) (E-Bass, Gesang) > Moritz Pliquet 
NORBERT (Gitarre, Gesang) >Fred Kerkmann 
TORSTEN (Schlagzeug, Gesang) > Andreas Schneider
GURKI (Gesang) > Michael Meichßner 
JENS (Keyboard) > Steffen Ramswig
ANJA, Hitsängerin > Anja Schreiber 
VOGELMAMA, Heinzers Mutter > Gaby Dey 
ROSEMARIE, Heinzers Nachbarin > Andrea Strube 
HANS PAPE, Wirt > Paul Wenning 
HERR FISCHER > Nikolaus Kühn 
SCHWESTER RENATE > Angelika Fornell 
VORSITZENDER WOLTERS > Norman Grüß

 

Was soll man tun, wenn die Pubertät einfach nicht enden will? Heinz ist schon über zwanzig und wohnt noch immer in der tristen Reihenhaussiedlung bei seiner manisch-depressiven Mutter. Noch immer plagt ihn eine hartnäckige Akne, immer noch ist er ohne Job und der Erfolg beim weiblichen Geschlecht ist gleich Null. Seine Leidenschaft gehört deshalb ganz der Musik. Als begnadeter Saxophonspieler stünde ihm die Welt offen, doch will es das Schicksal, dass er bei den »Tiffanys« landet, einer Showband, die auf den Schützenfesten und Scheunenpartys zwischen Elbe und Lüneburger Heide zu Hause ist. Bald lernt er die Schattenseiten des Musikerlebens kennen: traurige Gaststars, heillose Frauengeschichten, sehr fettes Essen und Hochzeitsgesellschaften, die immer nur eins hören wollen: AN DER NORDSEEKÜSTE von Klaus und Klaus.

Strunks autobiographischer Roman ist ein grandioser Schelmenroman. Denn was Antiheld Heinz bei all seinen miesen Voraussetzungen auf dem Weg ins »richtige« Leben behält, ist sein unverwüstlicher Humor und seine Liebe zur Musik.

Dass Regisseurin Antje Thoms die bierselige Atmosphäre feucht-fröhlicher Dorffeste vergnüglich und unterhaltsam auf die Bühne zaubern kann, hat sie in der vergangenen Spielzeit in ihrer Inszenierung von Heinrich von Kleists Lustspiel DER ZERBROCHNE KRUG eindrucksvoll bewiesen. Nun nimmt sie sich Strunks bitterböse Mentalitätsgeschichte der 80er-Jahre-Bundesrepublik vor, mit ihren Schlager-verseuchten Schützenfesten und ungehemmten Alkoholexzessen, an die sich mancher angesichts unserer durchgestylten Hochglanz-events vielleicht gar nicht mal so ungerne zurückerinnern wird.