Premiere: 5. Mai 2012
Inszenierung > Felix Rothenhäusler
Bühnenbild > Lisa Marie Damm
Kostüme >Lea Dietrich
Musik > Matthias Krieg
Dramaturgie > Anna Gerhards
THESEUS > Paul Wenning
PHÄDRA > Andrea Strube
HIPPOLYTOS >Meinolf Steiner
ARIKIA > Vanessa Czapla
ÖNONE > Anja Schreiber
Phädra, die Frau des athenischen Königs Theseus, leidet, denn sie liebt. Aber nicht ihren Mann, sondern dessen Sohn aus erster Ehe, Hippolytos. Schon lange trägt sie dieses Geheimnis mit sich herum. Alle Versuche, das geliebte Objekt zu vergessen, blieben
ohne Erfolg. Im Gegenteil: Je mehr sie gegen ihre verbotenen Gefühle ankämpfte, desto stärker wurde ihr Verlangen nach dem Stiefsohn. Endlich gelingt es der Amme Önone, Phädra den Grund ihres Leidens zu entlocken. Da trifft plötzlich die Nachricht ein, Theseus sei auf Reisen ums Leben gekommen – und Phädra, in einem Moment des Kontrollverlustes, gesteht Hippolytos ihre rasende Liebe. Der beginnt zu begreifen… und ergreift dann schlagartig die Flucht. Was Phädra nicht weiß: Ihr Stiefsohn ist selbst unglücklich verliebt. Er liebt seine Cousine Arikia, die einem verfeindeten Familienzweig angehört. Phädra, von der kühlen Zurückweisung zutiefst getroffen, schämt sich, hasst sich… und liebt doch noch immer. Da erreicht ein Gerücht Troizene. Es heißt, der tot geglaubte Ehemann sei am Leben und treffe jeden Moment ein. Phädra sieht schwarz. Zerrissen zwischen der Sorge, Hippolytos könne seinem Vater von ihrem Liebesgeständnis erzählen, und Schuldvorwürfen gegen sich selbst, will sie nur noch eines: sterben. Doch das will Önone um jeden Preis verhindern. Fest entschlossen, um das Leben ihrer Herrin zu kämpfen, schmiedet sie einen intriganten Plan, der Phädra von aller Schuld reinwaschen und Hippolytos ans Messer liefern soll…
1677 im Rückgriff auf Euripides’ HIPPOLYTOS und Senecas PHAEDRA entstanden, gilt Jean Racines Liebestragödie als das unbestrittene Meisterwerk der französischen Klassik, das von Simon Werle kongenial ins Deutsche übertragen wurde. Regie führt der von der Fachzeitschrift TANZ zum »Sprachtänzer« gekürte Regisseur Felix Rothenhäusler, der bereits in der Spielzeit 2010/2011 mit den Inszenierungen von DIEBE und DER BESUCH DER ALTEN DAME seinen bemerkenswerten Umgang mit Sprache am DT in Göttingen unter Beweis stellte.